Liebe(r) Leser(in) :-),
nun melde ich mich auch mal wieder zu Wort. In den vergangenen Wochen ist wieder sehr viel passiert, und trotzdem ist bei uns so langsam der Alltag eingekehrt. Was aber nichts schlechtes bedeutet, sondern nur heisst, dass wir voll&ganz hier angekommen sind, körperlich, sowie geistlich ;-) Wir leben hier unser Leben und uns wird schon schlecht, bei dem Gedanken, dass nun schon zwei Monate vergangen sind und wir nur noch 3 haben. Die erste Klausurenphase haben wir hinter uns, und diese Woche geht es nach 2 Wochen Pause schon wieder los. Klausuren zu schreiben, ist hier aber auch anders als in Holland oder Deutschland. Man sitzt nebeneinander und „kann sich gegenseitig helfen“, wenn man geschickt ist ;-) Wenn man etwas lernt, ist es auch nicht allzu schwer, und somit meistern wir auch diese kleinen Hindernisse.
Wir haben hier neulich einen tollen Markt entdeckt, wie man auf den Fotos sehen kann. Dort erlebt man eine pure Farbenpracht exotischer Obst- und Gemüsesorten, Berge von Limetten, Chili in unbekannten Formen & Farben und in 100.000 Versionen, Papayas, Kiwis, Guaven, Ananas, Mangos, aber auch Fisch, Fleisch und ganze oder halbe Schweinekörper, oder Köpfe. Das gute daran, alles ist sehr günstig zu ergattern, bspw. 4 Kilo Tomaten für 9 Pesos, ca 0,50 Cent umgerechnet.
Unser Haus ist mittlerweile zum „Casa de Fiesta“ umbenannt und am Freitag steigt unsere zweite Hausparty. Dann schmeißen wir die Möbel aus dem Fenster, denn wir brauchen ja Platz zum dancen …:-D Wir laden ganz viele Leute ein und feiern dann uns und das Leben :-)
Vor ca. 3 Wochen waren Kathi und ich in Guanajuato (Foto 6-12). Wir sind mit Daniel, Benito und noch anderen Mexikanern mit dem Auto in die 1 ½ Stunden entfernte Stadt gefahren und hatten einen wunderschönen Tag. Die Stadt ist so süß, ein bisschen von Hügeln und Bergen umgeben, und bis man mittendrin ist, fährt man durch viele Tunnel und man hat das Gefühl man fährt irgendwie im Kreis. Ein bisschen hat mich das ganze an die Toscana erinnert, obwohl ich noch nie in der Toscana war, haha, aber so stelle ich sie mir vor. Ganz viele bunte Häuser und tolle Aussichtspunkte. Wir sind dann mit einer Art Seilbahn einen Berg hochgefahren, von wo aus wir einen Wahnsinns-Ausblick auf die Stadt hatten. Abends waren wir dann noch oben auf einem anderen Berg in einem Restaurant essen, von wo aus man auch eine tolle Sicht hatte. Das Restaurant war aber leider sehr teuer, so haben wir einen Cesars-Salat bestellt und für 150 Pesos ganze drei Salatblätter mit ein bisschen Parmesan bekommen :-( Naja, so war das dann halt, wir wollten ja auch nicht unhöflich sein und vor den Mexikanern nicht nichts essen.
Letztes Wochenende sind wir Samstags morgens früh raus und auf den „Picacho“ ge“klettert“. (Foto 1-5) Wirklich klettern musste man da nicht, wir sind erst einen relativ flachen Weg hochgelaufen, bis es dann wirklich steiler bergauf ging, wenn man sich nicht festhielt, auch wohl wieder bergab ;-) Am Gipfel angekommen, ein paar Fotos geschossen, sind wir auf der anderen Seite wieder runter, was doppelt Spass gemacht hat, weil einem da auch nicht so die Puste ausging. Bei der ganzen Aktion hat uns der Daniel begleitet, ein Nachbar von uns. Wenn er es schafft, geht er diesen Berg jeden Samstag hoch. Wir wollen das auch nochmal beim Sonnenaufgang machen, denn das soll angeblich der schönste in Mexico sein, schaun wa mal :-)
Unter der Woche haben wir bei uns wieder ein Barbecue gemacht und ein paar Leute zu uns eingeladen. Gestern, Sonntag (Foto 13-16) hatten wir dann vor in einen Park zu fahren, den Isla San Marcos, wo im April das größte Volksfest Mexicos, die Feria de San Marcos gefeiert wird, darauf freue ich mich schon :-) In dem Park angekommen, wollten wir uns gerade dort hinlegen, wurden aber direkt von den Securities gebeten vom Rasen zu gehen. Na toll, super Park :-) Immerhin habe ich dann mit ihm ausgehandelt, dass wir wenigstens eine Stunde dort liegen durften. „Una hora, por favor :-)“ Das hat dann auch nur so semi-geklappt, weil nach 20min der nächste Security kam und somit sind wir aufgestanden, weil wir den anderen nicht in die Pfanne hauen wollten, der war schliesslich so nett und kompromissbereit. In dem Park haben wir dann eine Familie kennengelernt, die uns zu einem anderen Park fahren wollten und meinten, das dieser nicht weit entfernt sei, 20min.
Also, hops hinten auf deren Pick-Up, haben wir eine „kleine“ Tour durch Aguascalientes gemacht, aus den angekündigten 20min wurde dann aber eine knappe Stunde :-D Aber das machte garnichts, denn hinten auf dem Pick-Up in der Sonne lässt es sich aushalten ;-)
Um halb 5 am Park angekommen, sind wir dann auch direkt mit der Familie wieder zurückgefahren, da der Park um 5 zugemacht hat :-D. Ja, so ist das hier, man weiß nie genau, was im nächsten Moment passiert, wen man kennenlernt, und wie der Tag letztendlich abläuft. Es ist dann immer sehr lustig, wenn wir den Tag am Ende Revué passieren lassen. :-)
Das Leben hier bleibt also weiterhin spannend, und nun schicke ich Euch immer wärmer werdende Sonnenstrahlen nach Alemania,
Liebste Grüße,
Chrissiii